Seit dem 1. Januar 2021 ist die Polizeidienstvorschrift (PDV) 300 diverser (Foto: dpa)

Bei der Polizei wurde „eine langjährige Diskriminierung“ beendet. So bezeichnet die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (dgti e.V.) die Neuigkeit, von der viele kaum etwas mitbekommen haben.

Denn: Seit dem 1. Januar gilt die neue Polizeidienstvorschrift (PDV) 300. Diese regelt die ärztliche Beurteilung der Polizeidiensttauglichkeit und der Polizeidienstfähigkeit.

„Ich erhielt gleich eine Absage“

„Mit der alten PDV 300 durfte ich damals selber noch Bekanntschaft machen; nach meinem Outing geriet ich in eine existenzbedrohliche Situation“, erzählt Transgender-Frau Julia Monro (38) in BILD. Auch sie wurde abgelehnt, als sie sich vor Jahren beim Bundeskriminalamt bewarb.

„Als ich mich dort bewarb, erhielt ich jedoch gleich eine Absage, was mit meiner Transsexualität begründet wurde. Ich sei als polizeidienstuntauglich einzustufen, solange meine Transition nicht abgeschlossen ist“, so Monro.

Allerdings: „Hormone nimmt man ein Leben lang, dadurch ist die Transition also nie abgeschlossen.“

Die Menschenrechtsaktivistin Julia Monro (38) ist Gründerin von Transkids.de, einer Institution für trans Kinder und -Jugendliche, und eine der zentralen Ansprechpersonen für die Lebenssituation trans
Die Menschenrechtsaktivistin Julia Monro (38) ist Gründerin von Transkids.de, einer Institution für trans Kinder und -Jugendliche, und eine der zentralen Ansprechpersonen für die Lebenssituation transsexueller Menschen in Deutschland. Sie verhandelt direkt mit der Bundesregierung und macht die Öffentlichkeitsarbeit bei der dgtiFoto: privat

Das Kuriose: „Ich habe nie behauptet, trans zu sein oder das ich irgendwelche Medikamente nehme oder gar operative Maßnahmen ergreifen möchte. Ich finde, so etwas gehört auch nicht in eine Bewerbung“, erklärt sie.

Der Wortlauf des Briefes, der BILD vorliegt: „Ihre Transsexualität und die dementsprechende medikamentöse und operative Behandlung sind zwar kein Problem, für den späteren Berufsweg, jedoch sind Sie so lange als polizeidienstuntauglich zu beurteilen, bis die Transition nicht abgeschlossen ist.“

Für Monro war diese pauschale Einstufung ein Schock: „Die haben mir damals eine Diagnose angedichtet, die vielleicht stimmen könnte und damit eine Entscheidung getroffen, die auf reinen Spekulationen beruhte, nicht auf festgestellten Tatsachen.“

„Dass wir mit hartnäckigem Aktivismus einen Beitrag dazu leisten konnten, dass diese diskriminierenden Zugangsvoraussetzungen nun endlich abgeschafft wurden, freut mich dafür jetzt umso mehr“.

Der Brief war damals Auslöser für ihr Engagement in dieser Sache. Es zeige ihr „mal wieder, dass es sich immer lohnt für eine Sache zu kämpfen“, sagt sie und hofft, dass dies nun auch in der Praxis so angenommen wird.

Den vollständigen Artikel finden Sie auf Bild.de unter https://www.bild.de/lgbt/2021/lgbt/diskriminierungsende-transgender-erhalten-offiziell-zugang-zum-polizeidienst-75058916.bild.html


Quelle: https://www.bild.de/lgbt/2021/lgbt/diskriminierungsende-transgender-erhalten-offiziell-zugang-zum-polizeidienst-75058916.bild.html vom 26.01.2021