Sie standen als Sensitivity Beraterin den Kreativen im Entstehungsprozess von „Ungeschminkt“ zur Seite, um eine authentische Darstellung der Lebensrealität von trans Personen in diesem Film zu erreichen. Wie verlief diese Zusammenarbeit, was umfasste sie und warum war sie wichtig?
Um bei einem so sensiblen Thema auch eine fachliche Expertise hinzuzuziehen, meldete sich die Produktionsfirma mit Produzentin Anna Oeller, Producerin Luisa Lioi sowie dem Regisseur Dirk Kummer schon während der Drehbuchentwicklung bei mir. Kameramann Joe Berger hatte mitbekommen, dass ich an der Entwicklung der trans Figur „Leni“ in dem Kinofilm „Bis ans Ende der Nacht“, für den die trans Frau Thea Ehre mit dem Silbernen Bären als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet wurde, beteiligt war. Daraufhin hat er den Kontakt hergestellt.
Wir verstanden uns auf Anhieb gut und verabredeten eine Zusammenarbeit. Das Drehbuch habe ich intensiv durchgearbeitet und einen Bericht mit meinen Anmerkungen zurückgeschickt. Ziel ist für mich immer, die Darstellung von trans* Personen so authentisch und so wenig klischeehaft wie möglich zu gestalten, was in der Vergangenheit häufig nicht der Fall war. Um es mal plakativ zu umschreiben: weg von der ermordeten trans Frau im Rotlichtmilieu, hin zu einer realistischen Figur, wie wir sie heute auch im Alltag vorfinden. Bei „Ungeschminkt“ wurde auf alle Anmerkungen eingegangen, was mich sehr gefreut hat. Die Zusammenarbeit war insgesamt von sehr viel Wertschätzung geprägt und hat sich auch im Nachgang bei einigen Filmfestivals fortgesetzt. Ich bin unendlich dankbar, diese Erfahrung machen zu dürfen und dass man mir so viel Vertrauen entgegenbringt.
Warum spielt die korrekte Verwendung von Sprache bei einem Film wie „Ungeschminkt“ eine so große Rolle?
vollständiger Artikel auf br.de: https://www.br.de/presse/inhalt/pressedossiers/ungeschminkt-interview-julia-monro-100.html